Straße vom Strom
Etwa die Hälfte der 35 km langen Wachaustraße verläuft in direktem Bezug zum linken Donauufer. Während der Bauarbeiten in den 1950er Jahren wurde sie in den Medien auch „Donau-Ufer-Rollbahn“ oder „Straße am Strom“ genannt. Diese Beziehung zwischen Straße und Donau möchten wir uns genauer ansehen und nehmen an Deck eines Linienschiffes Platz.
Das Schiff ist unsere fahrende Kameraplattform, die sich gleichmäßig fortbewegt. Die Kamera ist seitwärts in die Weite gerichtet und nimmt die vorbeiziehende Landschaft auf. Dabei öffnen sich neue Blicke auf die Einbettung der Verkehrswege und Infrastrukturbauten in der Wachau. Vom Schiff aus wird die Straße oft nur durch die fahrenden Autos sichtbar. Die Stütz- und Futtermauern der Straße wurden aus lokalem Stein als unregelmäßiges Schichtmauerwerk mit engen Fugen ausgeführt. „Durch die verwendeten Gesteinssorten wurde eine Farbtönung der Mauern erreicht, die sich harmonisch in die Landschaft einfügt und zu den alten Weingartenmauern in keinerlei Kontrast steht“ (Die niederösterreichische Illustrierte, September 1958, S.5). Ein weiterer Bestandteil der landschaftlichen Einbindung der Straße ist die Uferbegrünung. Aus der Stromperspektive gesehen wird die Bepflanzung der Steinwurfbermen mit Silber-Weide, Silber-Pappel, Sanddorn und Grau-Erle besonders deutlich.