Der Georg Prunner Platz in Emmersdorf liegt an der Wachaustraße und bot für unsere Präsentation erster Ergebnisse der Road Studies den perfekten Rahmen. Der öffentliche Raum diente uns bis in die Abendstunden als Ausstellungsraum und Freiluftkino. Am zentralen Ortsplatz konnten wir unsere Mikroausstellung und Kurzfilme präsentieren.
Vier Folder zu der Entstehung, Gestaltung und Wahrnehmung der Wachaustraße wurden präsentiert, ausgestellt und an die Besucher:innen verteilt. Dass Verkehrswege ein integraler Bestandteil der Landschaft sind, zeigten Luftbildaufnahmen der Wachau. Die Ausstellung brachte neue Blicke auf den alltäglichen Verkehrsweg. Bei manchen Besucher:innen wurden Erinnerungen an die Bauzeit der Wachaustraße geweckt. Bei Brot und Wein konnten wir von den Besucher:innen mehr über ihre persönliche Verbindung zur Wachaustraße erfahren.
Mit Einbruch der Dunkelheit wurden die Kurzfilme vorgeführt: Phantom Rides mit experimentellen Aufnahmetechniken machten das Verhältnis von Zeit, Geschwindigkeit und Landschaftswahrnehmung erfahrbar. Ein zweiter Teil der filmischen Aufzeichnungen dokumentierte in Zeitlupe den Overtourism in der Wachau. Der Landschaftsarchitekt der Wachaustraße Herbert Ursprunger hat in den 1950er Jahren auch den Georg Prunner Platz angelegt und gestaltet. Ein Kurzfilm zeigte ein Interview mit ihm. Informativ und kurzweilig wurde das Filmdokument mit künstlerisch überarbeiteten Fotos komplettiert.
Auch wenn die Ausstellung nur kurz gezeigt wurde, haben wir unsere Spuren hinterlassen.
Wir danken Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich und speziell Johanna Reiner, die mit dem „Inventour-Bus“ unseren Ausstellungsraum erweiterte. Ein großes Dankeschön geht an die Mitarbeiter:innen und Richard Hochratner, Bürgermeister der Gemeinde Emmersdorf für die großartige Unterstützung und Gastfreundschaft.
Winterfahrt mit der Wachaubahn
/in Railway Studies/von Daniela LehnerIn den Wintermonaten stellt die Wachaubahn ihren Betrieb ein. Für unsere Winterfahrt sind wir daher auf das Tourismusangebot angewiesen: an den Adventwochenenden fährt die Bahn auf einer verkürzten Strecke von Krems nach Dürnstein. Ziel unserer Reise ist es, zu dokumentieren, was von der Landschaft in der Dunkelheit und besonders in der Bewegung wahrnehmbar ist. Wir filmen und fotografieren aus der Bahn. Mit Einbruch der Dämmerung verstärkt sich die Spiegelung in den Fenstern des Zuges. Innen und außen verschwimmen. Das Panorama der linken Seite überlagert sich mit dem der rechten Seite und erzeugt spannende kaleidoskopische Effekte. Die etwa zehnminütige Bahnfahrt führt uns durch abwechslungsreiche Abschnitte: weite Weingärten und städtische Dichte, Talengen und netzgesicherte Felshänge, bepflanzte aber laublose Bereiche ermöglichen neue Blicke über das Donautal. In Dürnstein treffen wir auf weniger Besucher:innen als gedacht. Ein paar Gruppen schlendern durch das beleuchtete, autofreie Ortszentrum, die Meisten befinden sich am Weihnachtsmarkt. Die Rückfahrt nach Krems begehen wir wie in einer abgeschotteten Kapsel. In einem hellerleuchteten Triebwagen fahren wir durch die dunkle Landschaft und können nur vereinzelte Lichtpunkte in der Umgebung wahrnehmen.
Wachau Routes on the road – Ausstellung an der Wachaustraße
/in Veranstaltungen/von Daniela LehnerDer Georg Prunner Platz in Emmersdorf liegt an der Wachaustraße und bot für unsere Präsentation erster Ergebnisse der Road Studies den perfekten Rahmen. Der öffentliche Raum diente uns bis in die Abendstunden als Ausstellungsraum und Freiluftkino. Am zentralen Ortsplatz konnten wir unsere Mikroausstellung und Kurzfilme präsentieren.
Vier Folder zu der Entstehung, Gestaltung und Wahrnehmung der Wachaustraße wurden präsentiert, ausgestellt und an die Besucher:innen verteilt. Dass Verkehrswege ein integraler Bestandteil der Landschaft sind, zeigten Luftbildaufnahmen der Wachau. Die Ausstellung brachte neue Blicke auf den alltäglichen Verkehrsweg. Bei manchen Besucher:innen wurden Erinnerungen an die Bauzeit der Wachaustraße geweckt. Bei Brot und Wein konnten wir von den Besucher:innen mehr über ihre persönliche Verbindung zur Wachaustraße erfahren.
Mit Einbruch der Dunkelheit wurden die Kurzfilme vorgeführt: Phantom Rides mit experimentellen Aufnahmetechniken machten das Verhältnis von Zeit, Geschwindigkeit und Landschaftswahrnehmung erfahrbar. Ein zweiter Teil der filmischen Aufzeichnungen dokumentierte in Zeitlupe den Overtourism in der Wachau. Der Landschaftsarchitekt der Wachaustraße Herbert Ursprunger hat in den 1950er Jahren auch den Georg Prunner Platz angelegt und gestaltet. Ein Kurzfilm zeigte ein Interview mit ihm. Informativ und kurzweilig wurde das Filmdokument mit künstlerisch überarbeiteten Fotos komplettiert.
Auch wenn die Ausstellung nur kurz gezeigt wurde, haben wir unsere Spuren hinterlassen.
Wir danken Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich und speziell Johanna Reiner, die mit dem „Inventour-Bus“ unseren Ausstellungsraum erweiterte. Ein großes Dankeschön geht an die Mitarbeiter:innen und Richard Hochratner, Bürgermeister der Gemeinde Emmersdorf für die großartige Unterstützung und Gastfreundschaft.
Einladung: Kurzfilme und Mikroausstellung in Emmersdorf
/in Veranstaltungen/von TeamWie sieht das Bild der Wachau aus, das dem zeitgenössischen Verständnis von Landschaft entspricht? Diese Frage stellt sich das interdisziplinäre Team aus den Perspektiven von Kunst und Landschaftsarchitektur in einem vierjährigen Forschungsprojekt. Im vergangenen Jahr wurde die Wachaustraße unter die Lupe genommen. Erste Ergebnisse werden in Emmersdorf präsentiert.
Freitag, 6. Oktober 2023, 17 Uhr
Georg Prunner Platz, Emmersdorf an der Donau
ab 18:30 Kurzfilme
Straße vom Strom
/in Road Studies/von Daniela LehnerEtwa die Hälfte der 35 km langen Wachaustraße verläuft in direktem Bezug zum linken Donauufer. Während der Bauarbeiten in den 1950er Jahren wurde sie in den Medien auch „Donau-Ufer-Rollbahn“ oder „Straße am Strom“ genannt. Diese Beziehung zwischen Straße und Donau möchten wir uns genauer ansehen und nehmen an Deck eines Linienschiffes Platz.
Das Schiff ist unsere fahrende Kameraplattform, die sich gleichmäßig fortbewegt. Die Kamera ist seitwärts in die Weite gerichtet und nimmt die vorbeiziehende Landschaft auf. Dabei öffnen sich neue Blicke auf die Einbettung der Verkehrswege und Infrastrukturbauten in der Wachau. Vom Schiff aus wird die Straße oft nur durch die fahrenden Autos sichtbar. Die Stütz- und Futtermauern der Straße wurden aus lokalem Stein als unregelmäßiges Schichtmauerwerk mit engen Fugen ausgeführt. „Durch die verwendeten Gesteinssorten wurde eine Farbtönung der Mauern erreicht, die sich harmonisch in die Landschaft einfügt und zu den alten Weingartenmauern in keinerlei Kontrast steht“ (Die niederösterreichische Illustrierte, September 1958, S.5). Ein weiterer Bestandteil der landschaftlichen Einbindung der Straße ist die Uferbegrünung. Aus der Stromperspektive gesehen wird die Bepflanzung der Steinwurfbermen mit Silber-Weide, Silber-Pappel, Sanddorn und Grau-Erle besonders deutlich.
Studierende zeichnen in der Wachau
/in Road Studies/von Daniela LehnerUm unseren Blick auf die Verkehrswege zu erweitern, luden wir Studierende der Kunstuniversität Linz und Studierende der Landschaftsarchitektur der BOKU ein, gemeinsam in der Wachau zu zeichnen. Mit dem Bus fuhren wir von Melk nach Krems. Unser Fokus lag auf der Wachaustraße, an ausgewählten Stationen blieben wir stehen. Die Westeinfahrt in Emmersdorf wurde ebenso gezeichnet, wie die Straßengestaltung in St. Michael. Mit der Zeichenexkursion knüpften wir an die Tradition der Wachaumaler an, die seit dem 19. Jahrhundert in die Wachau fuhren, um hier zu malen. Auch wir positionierten uns am „Malerwinkel“ an der Donaupromenade, um die Dürnsteiner Altstadt und den regen Verkehr von Touristen- und Fahrradgruppen am Treppelweg festzuhalten. Im Atelier von Iris Andraschek und Hubert Lobnig reflektierten wir danach gemeinsam mit den Studierenden ihre Zeichnungen, Eindrücke und Beobachtungen vor Ort.
Marillenblüte in der Wachau
/in Road Studies/von Daniela LehnerDie Wachaustraße wurde in den 1950er Jahren als Ausflugsstraße konzipiert und führt abwechslungsreich durch unterschiedliche Landschaftsräume. Damals wie heute durchfährt man auf der Strecke zwischen Emmersdorf und Krems freie Uferabschnitte mit Sicht auf die Donau, Auwälder oder Obst- und Weingärten. Ursprünglich wurde die Straße für die Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h entworfen, damit die Landschaft auch aus dem Auto wahrgenommen werden kann. Heute rauschen die Autos mit rund 100 km/h an uns vorbei, während wir von Aggsbach-Markt nach Spitz spazieren und die Wachau zur Marillenblüte erkunden. Neben uns bremst ein Auto und bleibt am Bankett stehen. Schnell werden ein paar Fotos von den blühenden Bäumen gemacht und weiter geht die Fahrt. Wir setzen unseren Weg hingegen in Schrittgeschwindigkeit fort, hören Vögel zwitschern, Bienen summen und kommen ins Gespräch mit Weinbauern. Von Spitz nach Krems nützen wir gemeinsam mit vielen anderen Besucher:innen das kostenfreie Busangebot, das die Wachau-Gemeinden zur Marillenblüte anbieten.
„Wenn Sie jung sind, sind Sie überzeugt.“ Herbert Ursprunger
/in Allgemein, Road Studies/von Roland TuschHerbert Ursprunger war jung und überzeugt, als er Ende er in den 1950er Jahren an der Planung der landschaftlichen Einbindung der Wachaustraße arbeitete. Kurz vor seinem neunzigsten Geburtstag trafen wir ihn zum Interview in seiner Wohnung in Wien. Iris Andraschek interessiert sich in ihrer künstlerischen Arbeit für die Geschichten hinter den Personen. Im Gespräch mit Herbert Ursprunger erfuhren wir, wie es dazu kam, dass er als 22-Jähriger mit dem Projekt der Wachaustraße beauftragt wurde. Während des Gesprächs wurden Film- und Fotoaufnahmen gemacht. Iris Andraschek hat historische Fotos aus den frühen Jahren der Wachaustraße künstlerisch überarbeitet und mit Auszügen aus dem ausführlichen Interview zu einem Kurzfilm geschnitten.
Ursprunger, Iris Andraschek 2023
Mehr Infos: https://www.wachauroutes.at/road-studies/
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=-O4X_QmEvHo
10 gute, alte Birnen, erhalten!
/in Road Studies/von Daniela LehnerAuf diese Aufforderung stießen wir im Zuge unserer Recherche im Archiv der NÖ Straßenverwaltung in Krems in einem handgezeichneten Vorentwurf der Gartenarchitekten Viktor Mödlhammer und Josef Oskar Wladar aus dem Jahr 1957. Einen ganzen Tag lang nahmen wir in der Straßenmeisterei Krems Einsicht in die Planunterlagen zum Neubau der Wachaustraße in den 1950er Jahren. In rund 20 Mappen sichteten wir technische Pläne zur Straßentrassierung, Querschnitte, Regelprofile und technische Berichte. Der Fund des Vorentwurfes zur Landschaftsgestaltung freute uns besonders, da er eindrucksvoll die gestalterische Auseinandersetzung und Einbindung der bestehenden Landschaft in das Straßenprojekt zeigt.
Treffen mit dem Advisory Board
/in Allgemein/von Roland TuschDas Advisory Board leistet mit Fachwissen und lokaler Expertise einen wichtigen Beitrag für eine reflektierte Bearbeitung durch das Projektteam. Beim ersten Treffen stellten wir das Forschungsprojekt vor und erhielten wertvolles Feedback zu unseren methodischen Ansätzen und Anregungen für weitere Forschungsaktivitäten. Wir werden uns mit dem Board in den kommenden Jahren jeweils im Anschluss an die Bearbeitung der einzelnen Verkehrswege treffen, um den Projektfortschritt zu reflektieren.
Kamerafahrt Nr. 3
/in Road Studies/von Hubert LobnigKamerastellung: Eine nach vorne und eine nach hinten gerichtete Kamera am Autodach filmt synchron nach vorne und nach hinten. Zukunft und Vergangenheit. In einem Split Screen Video werden die Aufnahmen in unterschiedlicher Form zusammengelegt. Wie schon bei anderen Fahrten sammelten sich hinter dem Auto ganz schnell eine Kolonne von Schnellfahrer:innen. Personen, die sich bemühten von der Vergangenheit in die Zukunft zu wechseln.